5. Dezember: Eine unheimliche Ruhe legt sich über das Ausseerland – Salzkammergut. Diese wird bald durchbrochen, von Kettenrasseln, Schellen und Gebrüll. Jedes Jahr an diesem Tag ist es wieder soweit – Miglotog. Echtes, gelebtes Brauchtum - eine Besonderheit im Ausseerland - Salzkammergut. Die Miglon, besser bekannt als Krampusse, ziehen durch die Ortschaften der Region und stehen als echte Vertreter des Brauchtums im Ausseerland. Die detailreichen Holzmasken der Krampusse werden kunstvoll von Laien im Ausseerland geschnitzt. Auch die Felle der Krampusse werden laufend erneuert, jedoch immer nach den alten Vorlagen. Die Bräuche unterscheiden sich auch innerhalb der Region. In Tauplitz und Bad Mitterndorf werden an diesem Tag die traditionellen Nikolospiele aufgeführt, in Altaussee, Bad Aussee und Grundlsee zieht der Nikolaus mit seinen dunklen Gefährten von Haus zu Haus.
Man hört es schon aus weiter Entfernung, wenn sich der Zug des Nikolospiels nähert. Den Anfang machen in Bad Mitterndorf die „Schab“. Diese großen in strohgehüllten Gestalten machen die Straße mit dem Schnalzen ihrer Peitschen frei für den restlichen Zug. Auf die Schab folgen paarweise die weiteren Gestalten des Nikolospiels. Ganz voran, der als Polizist gekleidete Quartiermacher. Er ist für die Ruhe und Ordnung des Zuges verantwortlich. Nachtwächter, Schimmelreiter, Bartl und Engel folgen dem Quartiermacher. Der heilige Nikolaus zieht dann mit dem Pfarrer, dem Bettelmann, dem Tod, der Habergeiß und dem Schmied ein. Auf diese folgen nun angeführt vom in Ketten gelegten Luzifer, die gefürchteten Krampusse. Komplettiert wird der Zug des Nikolospiels vom Jäger, der für Ordnung unter den „Miglon“ sorgt.
An diesem traditionellen althergebrachte bäuerliche Jedermannsspiel sind etwa 70 Männer und Burschen beteiligt. Die Spieltexte sind mehr als 100 Jahre alt. Die Entstehung der Nikolospiele, so wird vermutet, reicht bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in die Zeit der Gegenreformation zurück.
Nach dem Stücks formiert sich der Zug wieder und es geht weiter zum nächsten Aufführungsort.
Bereits in den Wochen vor dem 5. Dezember wird fieberhaft an den Masken und Fellen gearbeitet. Auch die Ruten müssen rechtzeitig fertig gestellt werden. Diese werden aus Weidenzweigen gebunden und dienen dazu, das Böse und Unreine von den Menschen abzustreifen. Am 5. Dezember zieht der Hl. Nikolaus mit seinen Krampussen von Haus zu Haus und stattet den Kindern einen Besuch ab. Den braven Kindern wird von ihm ein roter Sack gefüllt mit Nüssen, Orangen und anderen Leckereien überreicht.
Die einzelnen Figuren können von Ort zu Ort und von Pass zu Pass variieren.
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